Essen. Die Relevanz der Migrantenökonomie für die Essener Wirtschaft sowie den Arbeits- und Ausbildungsmarkt nimmt stetig zu. Jedes fünfte Unternehmen zählte bereits 2019 zur Migrantenökonomie, eine Steigerung von über 30 Prozent im Vergleich zu 2015.

„Migrant*innen gründen überdurchschnittlich oft ein Unternehmen und leisten damit einen stetigen Beitrag zu Innovation, Beschäftigung und der Internationalisierung des Mittelstands“, betont Caner Aver, integrationspolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion, die Bedeutung dieses Wirtschaftszweigs. Gleichzeitig sieht er aber auch dessen migrationsspezifischen Be-dürfnisse: „Migrant*innen stehen in ihrem Unternehmertum besonderen Herausforderungen gegenüber. Aufenthaltsrechtliche Bestimmungen können beispielsweise einen massiven Einfluss auf ihre betrieblichen Tätigkeiten haben. Zum Teil fehlt ihnen das Netzwerk, um wichtige Entwicklungen für die Firma auf den Weg zu bringen. Insbesondere während der Corona Pandemie hatten von Migrant*innen geführte Unternehmen deshalb eine vergleichsweise hohe Insolvenzquote. Diese strukturellen Unterschiede wollen wir aufdecken und auflösen.“

Die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Essen fordert vor diesem Hintergrund eine repräsentative Studie über die unternehmerischen Tätigkeiten von Migrant*innen.
„Ziel ist es, wissenschaftlich fundierte Handlungsempfehlungen für kommunale Entscheidungsträger*innen zu erarbeiten, auf deren Grundlage ein inklusives, nachhaltiges Wachstum aller unternehmerisch tätigen Bevölkerungsgruppen ermöglicht wird.“ so Julia Jankovic, Sprecherin der SPD-Ratsfraktion im Ausschuss für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Integration. „Mit diesen Maßnahmen wollen wir das unglaublich große Potential der Migrantenbetriebe dauerhaft fördern und stabilisieren. Für die Stadt Essen und ihre Bürger*innen können wir auf diese Weise einen enormen Zugewinn an Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten rea-lisieren.“