Die Essener Gesundheitsversorgung nachhaltig wiederherstellen!

Forderungen der SPD-Fraktion Essen für eine angemessene Gesundheitsversorgung im Essener Norden

Julia Jankovic

Essen. „Die Schließungen des St. Vincenz-Krankenhauses in Stoppenberg und des Marienhospitals in Altenessen sind jetzt seit einiger Zeit besiegelt, aber noch immer hat die Stadtspitze keine ausreichenden Ideen geäußert, wie man eine adäquate Gesundheitsversorgung für den Essener Norden herstellen will“, erklärt Julia Jankovic, sozial- und gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion Essen. „Nachdem die Diskussion im Februar durch die GrüKo blockiert wurde, kommen wir jetzt endlich dazu, Konkretes zu besprechen. Wir haben vor allem eine Aufgabe: eine stabile, solide Grundversorgung im Essener Norden herzustellen.“

Zum Komplex der Gesundheitsversorgung im Essener Norden stellt die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Essen daher sowohl im Fachausschuss für Gesundheit als auch im Rat umfangreiche Forderungen für die nachhaltige Wiederherstellung einer angemessenen Gesundheitsversorgung im Essener Norden:

Eine bessere Notfallversorgung

Eine gute Notfallversorgung kann Leben retten. Vor allem die notärztliche Behandlung muss deshalb für den Essener Norden lückenlos sichergestellt werden. Für die Stadtbezirke V und VI fordert die SPD-Fraktion einen Notarztstandort mit zusätzlicher Rettungskapazität sowie die Wiedereröffnung der KV-Notfallpraxis im Bezirk V.

Eine bessere Grundversorgung

Die SPD-Fraktion fordert außerdem die weitere Einrichtung von medizinischen Versorgungszentren in den Bezirken V und VI. Dabei soll vor allem eine bessere Facharztversorgung im Essener Norden erreicht werden. Auch Möglichkeiten zur 24-Stunden-Überwachung nach kleineren Eingriffen könnten so wohnortnah geschaffen werden. Die Versorgungszentren sollten darüber hinaus über umfassende medizinische Diagnostikmöglichkeiten verfügen.

Eine bessere Gesundheitsberatung

Nicht nur akute medizinische Versorgung muss für den Essener Norden sichergestellt werden. Auch für die Prävention, Rehabilitation und Beratung rund um die eigene Gesundheit müssen ohne weite Reisen und hürdenfrei möglich sein. Die SPD-Fraktion fordert für diesen Bereich deshalb unter anderem

  • die Einrichtung von „Gesundheitskiosks“, bei dem Hilfesuchende unabhängig der konkreten Problemstellung Unterstützung bei der Navigation durch das Gesundheitswesen erhalten können,
  • die Einrichtung eines interkulturellen Kindergesundheitszentrums,
  • die Etablierung weiterer Unterstützungsangebote wie Verhütungssprechstunden, ADHS-Ambulanz oder Musiktherapie,
  • die Erweiterung von Sport- und Bewegungsangeboten durch die Kooperation mit dem ESPO, Sportvereinen und Bildungseinrichtungen.

Eine bessere Unterstützung für die seelische Gesundheit

Für die psychiatrische Versorgung muss vor allem die Brücke zwischen stationärer und ambulanter Versorgung sichergestellt werden. Im Falle der Ansiedlung einer psychiatrischen Klinik in Altenessen muss deshalb sichergestellt sein, dass auch die Angebote der Eingliederungshilfe (Gemeindepsychiatrie) und das Sozialpsychiatrische-Zentrum (SPZ) in Altenessen angesiedelt werden, damit die gute Anbindung an die Klinik gewährleistet bleibt. Auch die psychiatrische Versorgung von Kindern und Jugendlichen sowie für Geflüchtete muss nachhaltig verbessert werden.

Die Gesundheitsversorgung in die öffentliche Hand nehmen

Die Stadt Essen muss einen starken Anteil leisten, um sich an einer nachhaltigen Lösung für den Essener Norden zu beteiligen. „Das Zepter dürfen wir nicht aus der Hand geben“, so Jankovic. „Um die erforderlichen Maßnahmen umzusetzen, ist deshalb die Beteiligung der öffentlichen Hand erforderlich. Das kann entweder durch eine Beteiligung bei der Errichtung oder beim Betrieb oder durch eine Anwerbung von Gesellschaftsanteilen erfolgen. Wir erwarten hierzu ein Konzept der Stadtspitze, inwieweit sie die Zügel in die Hand nehmen will.“ Die Beratung der gestellten Forderungen wird am Dienstag, 16. März, im Ausschuss für Soziales, Gesundheit, Arbeit und Integration sowie am Mittwoch, 24. März, im Rat der Stadt erfolgen.